Heidi ist Murger Narrengotte!
Liebe Narrenfreunde, liebe Mitglieder der Narrenzunft Murg,
es ist mir eine große Ehre und Freude,
heute als Fasnachtspatin hier zu stehen und ein paar Worte des Dankes an euch alle zu richten.
Teil dieser wunderbaren Zunft zu sein! Die Narrenzunft Murg blickt auf eine lange Tradition zurück – 1953 gegründet, mit den ersten Gardedamen 1954, und seit 1959 gehören die „Fähri-Geister“ fest zur Fasnacht.
Ganz besonders ist für uns das „Helgeringer Maidli“, das mit seiner mystischen Geschichte und dem Spruch „S Helgeringer Maidli isch geschtern Nacht wieder umgange, s’ gitt wellewäg ander Wetter“ ein fester Bestandteil unserer Fasnachtstradition ist.
Ich bin stolz, dass wir diese Geschichte auch mit Wotan, unserem Schwarzwälder Pferd, in der Verfilmung lebendig machen konnten.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die mit Herzblut dafür sorgen, dass unsere Fasnacht lebendig bleibt. Lasst uns auch in diesem Jahr zusammen feiern, lachen und das Erbe unserer Zunft und die Gemeinschaft bewahren!
Narri Naro
Eure Fasnachtspatin Heidi vom Behringer-Hof
VON MICHELLE GÜNTERT (Südkurier)
Murg „S Los soll entscheide, ob zum Bund gohsch oder nicht – mir degege fordere für Murg die Fasnachtspflicht“ – so heißt das Motto der Murger Fasnacht 2026. Dieses wurde bei der traditionellen Fasnachtsproklamation am 11.11. auf der Murger Mitte bekannt gegeben und nimmt das diskutierte Losverfahren in Bezug auf die deutsche Wehrpflicht aufs Korn.
In einem Sternenmarsch mit Fackelumzug liefen die Cliquen der Narrenzunft Murg, darunter der Elferrat, die Fährigeister und die Helgeriner Maidli sowie die Guggenmusiken Gugge-Brass-Band Murg unter der Leitung von Jan Zumsteg und Fröscheloch-Echo Niederhof unter der Leitung von Thomas Fräßle zur Murger Mitte und versammelten sich auf der Treppe vor der Murgtalschule, um die neue Fasnachtssaison einzuläuten.
Zeremonienmeistern Nina Karle konnte in ihrer Begrüßungsrede Bürgermeister und Schirmherr Adrian Schmidle, Zunftpräsident Johannes Dietrich, Narrenpolizistin Beatrix, den scheidenden Fasnachtsgötti Simon Eckert und einige ehemalige Fasnachtsgöttis und -gotten willkommen heißen. Ihre Aufgabe war es zudem, den neuen Fasnachtsgötti beziehungsweise die neue Fasnachtsgotte vorzustellen.
Dazu machte es Nina Karle spannend. Sie beschrieb den neuen Repräsentanten als eine Person, die ein durch und durch närrisches Wesen sei, in der Vergangenheit schon extra für die Fasnachtssaison Urlaub genommen und stolze acht Kilogramm Konfetti zu ihrer Hochzeit geschenkt bekommen habe. Da in dieses ehrenvolle Amt zudem Personen berufen werden, die sich durch Zivilcourage auszeichnen, gab Nina Karle den Hinweis, dass dies die Herzensaufgabe der neuen Fasnachtsgotte sei. Mit ihrem Einsatz im Speziellen für behinderte Menschen habe die neue Fasnachtsgotte schon das ein oder andere Wunder vollbracht.
Spätestens da war allen Besuchern klar, dass es sich um Heidi Behringer vom Behringer Hof in Hänner handeln musste. Sie trat im Anschluss als Waldfee verkleidet ans Rednerpult und verkündete unter anderem das zu Beginn zitierte Fasnachtsmotto. Die Fasnachtspflicht sei allerdings kein Zwang, sondern Freude pur, denn sie gehöre zur Murger Kultur.
Heidi Behringer gab auch das Motto der Kinderfasnacht bekannt: „In Murg an Fasnacht singt und lacht, wer als Buch-Held Freude macht“, das von der Klasse 2a der Murgtalschule vorgeschlagen wurde.
Im Anschluss an die Reden gaben die beiden Guggenmusiken im Wechsel ein Platzkonzert. Dabei spielte die Gugge-Brass-Band Murg unter anderem „Monday Morning“ von Melanie Fiona und das Fröscheloch-Echo heizte etwa mit „Good for you“ von Selena Gomez ein. Eines war aber von vor herein klar: Der Hotzenwälder Narrenmarsch durfte am Ende auch nicht fehlen.